12 pro Stunde
Behörden senden deutlich mehr „stille SMS“ zur Handy-Ortung
Andrej Hunko, Abgeordneter der Linksfraktion im Bundestag, legt heute das Ergebnis seiner kleinen Anfrage zur Zahl der vom Bundesamt für Verfassungsschutz versandten „stillen SMS“ vor.
Verglichen mit den ersten beiden Quartalen 2013 hat der Verfassungsschutz im ersten Halbjahr 2014 doppelt so viele stille SMS zur Ortung von Handys verschickt wie im Vorjahr. Insgesamt wurden fast 53.000 Nachrichten zur Nutzer-Lokalisierung durch die Funknetze gefeuert.
Gegenüber der DPA äußert sich Hunko besorgt. Der Inlandsgeheimdienst, so der Politiker, riskiere mit dem ausufernden Versand von Spionage-SMS zum „elektronischen Spitzelapparat“ zu mutieren.
Die Tagesschau berichtet:
Mit diesen Kurzmitteilungen ohne Text, die auf dem Handy des Empfängers nicht angezeigt werden, können Polizei, Zoll oder Geheimdienste Verdächtige orten und Bewegungsprofile erstellen. Auch beim Bundeskriminalamt (BKA) und der Bundespolizei nahm die Nutzung „stiller SMS“ leicht zu. Das BKA versandte demnach in den ersten sechs Monaten des Jahres fast 35.000 solcher Kurzmitteilungen, die Bundespolizei fast 69.000 – das waren jeweils rund 3000 mehr als im ersten Halbjahr 2013.